Ein Aufruf in eigener Sache!!!

Das ist Clara. Sie steht stellvertretend für alle Igelkinder, die aus Unwissenheit der Menschen ihr Leben lassen musste. Sie wurde mir am Samstag, den 07.09.24 um die Mittagszeit gebracht. Seit Freitagabend wurde den Findern Hilfe angeboten, dass ich die Kleine übernehmen kann. Mangels der fehlenden Kooperation ihrerseits, geschah die Übergabe erst am nächsten Tag. Leider zu spät für das knapp 2 Wochen junge Weibchen. Sie verstarb kurz nach der Ankunft.

Bitte liebe Finder!!! Wenn ihr so kleine Igel seht, wendet euch umgehend an eine Station in eurer Nähe!!! Auch wenn die kleinen Stachler süß sind, gehören sie in die Hände von Profis. Sie sind keine Haustiere und zu denken, och ich probiere es selbst, geht meistens schief.

Auch möchte ich dazu aufrufen, sich sofort zu melden, wenn ein kleiner Igel entdeckt wird. Immer wieder wird mir berichtet, dass man schon seit 2 Tagen die Tiere beobachtet hätte und dann kommen sie halb tot bei mir an. All das kann verhindert werden, wenn die Igel rechtzeitig in den Igelstationen ankommen.

Igel gefunden, was tun???

Eines vorab! Nicht jeder Igel muss gleich gerettet werden, jedoch kommt es auf die Umstände an. Auch ist es in Deutschland generell verboten geschützte Arten, dazu gehört u. a. der Igel, aus der Natur zu entnehmen. Erlaubt jedoch ist, Igel in Not zu pflegen, mit dem Ziel, sie wieder in die Natur zu entlassen. Pflegen, nicht Halten!!!

Igel sind nachtaktiv, daher sind tagsüber gesichtete Tiere immer ein Warnzeichen. Auch hören wir immer wieder, dass es Menschen gibt, die beobachtet haben, wie Igel sich „gesonnt“ hätten. Nochmal, sie sind nachtaktiv und sollten tagsüber nicht gesichtet werden. Igel „sonnen“ sich nicht. Auch verletzte Igel oder verwaiste Igeljungen müssen sofort gesichert werden. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Wenn bspw. Laubhaufen oder Holzstapel abgebaut oder im Garten gearbeitet wird, kann es natürlich vorkommen, dass dann aufgeschreckte Igel tagsüber zu sehen sind, um sich ein neues Versteck zu suchen.

Hilfe brauchen also verletzte, kranke, ausgehungerte Igel und Igeljungen. Bitte nicht zögern oder zu lange warten, denn jede Sekunde zählt.

Erst sichern, dann handeln!!!

  1. Igel sichern – das geht am Besten mit einem Karton oder besser noch einen Eimer. Bitte denkt daran, Igel sind sehr gute Kletterer, daher sollte es stabil sein.
  2. Igel ins Haus bringen – zur Not, als Übergang, tut auch eine Badewanne gut. Unterkühlte Igel können mit Hilfe einer Wärmeflasche oder ersatzweise eine PET-Flasche aufgewärmt werden. Bitte lauwarmes Wasser benutzen. Die Körpertemperatur kann gut festgestellt werden, in dem man den Igel kurz hochnimmt und der Bauch sich kälter anfühlt, als die eigene Hand. Es sollte ein Raum sein mit Tageslicht, der nicht zu warm oder kalt ist (normale Zimmertemperatur) und ruhig.
  3. Igel füttern – unterkühlte Igel sollten nicht gleich gefüttert werden, sondern erst wenn sie aufgewärmt sind, da der Kreislauf kollabieren kann. Für den Anfang eignet sich sehr gut Rührei und Wasser. Das Rührei ohne Öl und Gewürze anbraten. Eine geeignete Futterliste folgt!
  4. Igelunterkunft – Da gibt es diverse Möglichkeiten. Hamsterkäfig (Gitter abdecken durch bspw. Kartons) oder selbstgebaute Unterkunft aus Holz. Letzteres findet man verschiedene Bauanleitungen und Videos im Internet. Die Unterbringung sollte etwa 1 Quadratmeter groß sein. Idealerweise mit einem abwaschbaren Untergrund, da diese täglich gereinigt werden muss. Ausgestattet mit Zeitungspapier und einem Igelhaus (Schlafhaus). Bitte kein Heu verwenden!

im notfall oder bei unsicherheit bitte unter der tel.: 01511-1205389 melden!